
Sternbild Orion – Der himmlische Jäger
Bedeutung, Mythologie & Tipps zur Beobachtung am Nachthimmel
Allgemeines über Orion
Orion ist eines der markantesten und bekanntesten Sternbilder am Nachthimmel. Es liegt am Himmelsäquator und ist daher von nahezu jedem Ort der Erde aus sichtbar. Besonders auffällig sind die drei hellen Sterne, die den sogenannten Oriongürtel bilden: Alnitak, Alnilam und Mintaka. Diese drei Sterne sind nahezu in einer Linie angeordnet und erleichtern die Identifikation des Sternbildes. Orion ist in den Wintermonaten der Nordhalbkugel besonders gut zu beobachten und dient oft als Ausgangspunkt, um weitere Sternbilder und Himmelsobjekte zu finden.

Mythologie – Die Legende des Jägers
In der griechischen Mythologie war Orion ein riesenhafter und schöner Jäger, der für seine Fähigkeiten und seine Abenteuer bekannt war. Es gibt verschiedene Geschichten über seine Herkunft und seine Taten, aber eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass Orion damit prahlte, alle Tiere der Erde töten zu können. Dies erzürnte Gaia, die Göttin der Erde, die daraufhin einen Skorpion sandte, der Orion tötete. Als Zeichen dieser Geschichte wurden sowohl Orion als auch der Skorpion als Sternbilder an den Himmel versetzt. Interessanterweise sind die Sternbilder Orion und Skorpion nie gleichzeitig am Himmel sichtbar; wenn eines aufgeht, geht das andere unter.

Die hellsten Sterne in Orion
Orion beherbergt einige der hellsten Sterne am Nachthimmel
- Beteigeuze (Alpha Orionis): Ein roter Überriese, der als Schulter des Jägers dargestellt wird. Beteigeuze ist ein veränderlicher Stern und kann ihre Helligkeit im Laufe der Zeit ändern.
- Rigel (Beta Orionis): Ein blauer Überriese, der den linken Fuß des Orion markiert. Rigel ist der hellste Stern im Sternbild Orion und einer der hellsten Sterne am Nachthimmel.
- Bellatrix (Gamma Orionis): Ein blauer Riesenstern, der die rechte Schulter des Jägers darstellt.
- Saiph (Kappa Orionis): Ein weiterer blauer Überriese, der den rechten Fuß des Orion symbolisiert.

Deep-Sky-Objekte – Verborgene Schätze im Sternbild
Orion ist reich an faszinierenden Deep-Sky-Objekten, die sowohl für Amateurastronomen als auch für Astrofotografen von großem Interesse sind. Hier sind einige der bemerkenswertesten:

Orionnebel (Messier 42)
- Typ: Emissionsnebel und Sternentstehungsgebiet
- Entfernung: Ca. 1.350 Lichtjahre
- Beschreibung: Der Orionnebel ist eines der bekanntesten und am leichtesten zu beobachtenden Sternentstehungsgebiete am Nachthimmel. Er ist bereits mit bloßem Auge als verschwommener Fleck unterhalb des Oriongürtels sichtbar. In diesem Nebel entstehen zahlreiche neue Sterne, und er bietet auf Langzeitaufnahmen eine beeindruckende Vielfalt an Farben und Strukturen.
Running-Man-Nebel (NGC 1977)
- Typ: Reflexionsnebel
- Entfernung: Ca. 1.500 Lichtjahre
- Beschreibung: Der Running-Man-Nebel ist eine faszinierende Reflexionsnebelstruktur im Sternbild Orion, die sich nördlich des berühmten Orionnebels (M42) befindet. Der Nebel besteht aus mehreren Komponenten, darunter NGC 1973, NGC 1975 und NGC 1977. Sein Name stammt von den dunklen Staubwolken, die vor dem leuchtenden Nebel eine Silhouette bilden, die an eine laufende menschliche Figur erinnert.