Der Running Man Nebel: Ein kosmischer Läufer am Winterhimmel
Im Sternbild Orion, gut sichtbar im Winter, befindet sich der Running Man Nebel (NGC 1977). Seinen Namen verdankt er seiner einzigartigen Form, die an einen laufenden Mann erinnert.
Der Nebel ist ein H-II-Gebiet, also eine Region im Weltraum, in der junge, heiße Sterne geboren werden. Diese Sterne emittieren starke Strahlung, die das umgebende Gas und den Staub zum Leuchten anregen. So entsteht der farbenfrohe Nebel, den wir beobachten können.
Im Zentrum des Nebels befinden sich mehrere massereiche Sterne, die die Umgebung stark beeinflussen. Ihre intensive Strahlung erzeugt starke Winde und Blasen, die die Form des Nebels prägen. In den kühleren Bereichen des Nebels bilden sich neue Sterne und protoplanetare Scheiben, aus denen sich in Zukunft Planeten und Sonnensysteme entwickeln könnten.
Der Running Man Nebel ist eigentlich nur ein kleiner Teil eines viel größeren Komplexes aus Gas und Staub, der als Orion-Nebel bekannt ist. Dieser Nebel ist eine der aktivsten Sternentstehungsregionen in unserer Galaxie und beheimatet zahlreiche junge, heiße Sterne. Die intensive Strahlung dieser Sterne ionisiert das umgebende Gas und lässt es zum Leuchten anregen.
So findest Du den Running Man Nebel am Sternenhimmel
Die Farben des Running Man Nebels – Deep Sky Astrofotografie
Himmelsläufer in voller Pracht
Reflexionsnebel
Neben den Emissionsnebeln findet man im Bereich des Running Man Nebels auch Reflexionsnebel. Diese Nebel reflektieren das blaue Licht der jungen Sterne und erscheinen daher bläulich.
Bok-Globulen
In den dunklen Staubwolken des Nebels befinden sich sogenannte Bok-Globulen. Das sind dichte Wolken aus Gas und Staub, in denen neue Sterne entstehen.
Herbig-Haro-Objekte
In der Umgebung des Nebels können auch Herbig-Haro-Objekte auftreten. Das sind kleine, helle Nebel, die durch Jets von jungen Sternen erzeugt werden.
Aufnahmen
Fakten zum Running Man – Nebel NGC 1977
Entdeckung
Der Running Man Nebel wurde im Jahr 1784 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt. Herschel beobachtete den Nebel mit seinem 40-cm-Teleskop und beschrieb ihn als “einen sehr hellen, runden Nebel mit einem kleinen, dunklen Stern in der Mitte”.
Größe und Entfernung
Der Nebel erstreckt sich über etwa 4 Lichtjahre und ist damit etwa 40 Mal so groß wie unser Sonnensystem. Er liegt etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Orion.
Sternbild
Der Running Man Nebel befindet sich im Sternbild Orion, einem der bekanntesten Sternbilder am Winterhimmel. Orion ist leicht mit bloßem Auge zu erkennen und beherbergt viele weitere interessante Objekte, wie z. B. den Orionnebel und den Stern Beteigeuze.
Lichtstärke und Sichtbarkeit
Die Gesamtmagnitude des Nebels beträgt 7,0, was bedeutet, dass er mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Mit einem kleinen Teleskop oder Fernglas kann er jedoch leicht beobachtet werden. Unter idealen Bedingungen (dunkler Himmel, kein Mondlicht) ist der Nebel sogar mit einem Feldstecher zu erkennen.
Weitere Deep Sky Objekte im Bild
NGC 1981
NGC 1981, auch bekannt als OCL 525, ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Orion. Er befindet sich nördlich des Orionnebels und bildet für das bloße Auge den nördlichsten Punkt im “Schwert” des Orion. Mit einer Winkelausdehnung von etwa 28′ und einer scheinbaren Helligkeit von 4,2 mag ist NGC 1981 ein leichtes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope.
NGC 1975 und NGC 1973
Die zwei NGC-Einträge 1973 und 1975 bezeichnen verschiedene Teile des Running Man Nebels. Sie wurden. Der deutsche Astronom Heinrich d’Arrest beobachtete den Nebel im Jahr 1862 und katalogisierte den südlichen Teil als NGC 1973. Zwei Jahre später, im Jahr 1864, entdeckte er den nördlichen Teil und notierte ihn als NGC 1975.
M43
M43, auch bekannt als NGC 1982, ist ein diffuser Nebel im Sternbild Orion. Der Nebel wurde erstmals im Jahr 1731 vom französischen Astronomen Jean-Jacques Dortous de Mairan beobachtet. Im Jahr 1784 katalogisierte Charles Messier ihn als M43 in seinem berühmten Katalog von Nebeln und Sternhaufen.